„E-mail konnte nicht zugestellt werden“ – wurde Ihr Konto gehackt?

Von | 26.06.2017

Ohne Zweifel haben Sie als Inhaber einer E-mailadresse bereits mit ärgerlichem Spam Bekanntschaft gemacht. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, daß Sie auch einmal Nachrichten über Rückläufer erhalten haben, über Nachrichten die nicht zugestellt werden konnten. Diese deuten darauf hin, daß eine E-mail die von Ihrem Konto versendet wurde, den Empfänger nicht erreicht hat. Sie sind sich aber sicher eine solche Nachricht niemals versendet zu haben. Was können Sie tun?

Symptom

Sie erhalten unvermittelt mehrere Nachrichten wie „delivery failure“ oder „undelivered mail returned to sender“ oder sogar Abwesenheitsnachrichten von Ihnen unbekannten Personen. Diese Nachrichten werden automatisch von E-mailservern erstellt und enthalten im Anhang das Original der versendeten Nachricht. Ein Blick in den Anhang offenbart aber, daß es sich um Spam handelt und Sie selbst nicht der Verfasser der Nachricht sind. Natürlich wollen Sie Ihr E-mailkonto schützen, da es wegen Mißbrauchs schließlich gesperrt werden könnte.

Ursache

Sie können etwas aufatmen. Solche Nachrichten bedeuten nicht zwangsläufig, daß Hacker ihren Computer oder Ihr E-mailkonto infiltrieren konnten. In Wirklichkeit können E-mails mit beliebigen Adressen versehen werden, an welche Antworten zurückfließen sollen („Antwort-an, oder „return-to“). Spammer mögen nicht ihre eigene Adresse angeben, benutzen aber gerne andere real existierende Adressen, welche eine E-mail „echt“ aussehen lassen oder den Anschein erwecken sollen von einer realen Person zu stammen. Sie nutzen beispielsweise die Adressen bekannter E-mailanbieter wie GMX, Web.de und völlig willkürlich gewählte Namen. Wenn Sie Ihre E-mailadresse bei einem großen Anbieter haben, ist die Wahrscheinlichkeit also recht groß, daß Ihr Name ebenfalls schon einmal mißbräuchlich verwendet wurde. Ein anderer Weg an reale E-mailadressen zu kommen sind viele Internetdienste und Apps, welche Funktionen bieten das persönliche Adressbuch durchsuchen zu lassen um mit Ihnen z.b. mittels einer App Kontakt herstellen zu können. Sie können davon ausgehen, daß nicht jedes Unternehmen den Schutz Ihrer persönlichen Kontaktdaten optimal gewährleisten kann. Seien Sie also vorsichtig und überdies bewußt, daß Sie ohne Einwilligung aller Betroffenen keine Kontaktdaten an Dritte weitergeben dürfen.

Die Benachrichtigungen über nicht zustellbare Mails erreichen in diesem Fall Sie, ein Phänomen welches man in Fachkreisen „Backscatter“ nennt.

Was Sie tun können

  • Gegen die mißbräuchliche Verwendung Ihres Namens können Sie leider nichts direkt unternehmen. Eine Maßnahme um Ihr Postfach übersichtlich zu halten ist es, Filterregeln anzulegen, falls Backscatter-Nachrichten Ihren Posteingang überfluten.
  • Falls Sie bereits Spamreports an einen Anbieter wie Spamcop übermitteln, so können Sie auch Backscatter dort melden. Bei wiederholten Beschwerden kann dies zur Sperrung des Netzwerkbereichs bekannter Spammer führen.
  • Wenn Sie über Ihre eigene E-maildomäne verfügen, sind Sie gut beraten sogenannte Wildcard-Alias abzustellen. Falls ihre Domäne von einem Spammer benutzt würde, erhalten Sie für jede willkürlich gewählte Adresse unerwünschte Bounces und Serverbenachrichtigungen.

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